Berliner Morgenpost reviews Leif Ove Andsnes performance of Britten’s Piano Concerto with the Deusches Symphonie Orchester

“Es ganz banal. Das Klavierkonzert, das sich Benjamin Britten im Alter von 25 Jahren selbst in die Finger schrieb, ist mörderisch schwer. Das allein wäre aber noch kein Grund, denn Klaviervirtuosen lieben in aller Regel technische Herausforderungen. Leider hört sich für ungeübte Ohren aber nur der erste Satz so fingerbrecherisch an, wie es das ganze Werk ist. Das Konzert ist nicht einfach nur schwer, sondern auch undankbar. Schade, denn hinter der brillanten Fassade ist viel mehr zu entdecken.

“Da ist ein denkender Virtuose wie Leif Ove Andsnes gefragt. Der Norweger ist in dieser Spielzeit zur Ehrenrettung von Brittens einzigem Klavierkonzert unterwegs, kürzlich in New York, jetzt mit dem Deutschen Symphonie-Orchester (DSO) in Berlin. Er spielt so souverän, dass der Gedanke an die Klaviertechnik schnell vergessen ist. Viel mehr interessieren ihn und das Orchester die grotesken Züge. Die Musiker lassen das Stück von 1938 wie eine Vision vom heraufziehenden Krieg klingen. In dem Werk des Pazifisten Britten gibt es nicht nur Marsch und Trompetensignale, sondern auch Klavierakkorde, die Andsnes brutal wie Bombeneinschläge in die Tasten hämmert.”

 

 

Source: Berliner Morgenpost